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Erfolg in Peru

Peru untersagt Ölförderung auf Land unkontaktierter Indigener

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 11. März 2010

Ein Schutzgebiet in einem entlegenen Teil des peruanischen Amazonas, welches von unkontaktierten Indigenen bewohnt wird, kann in Zukunft nicht mehr von Öl- und Gasunternehmen erschlossen werden.

Das Reservat Madre de Dios wurde 2002 gegründet. Drei Jahre später wurde darin jedoch dem chinesischen Unternehmen Sapet eine Fördererlaubnis auf einem Landstück, bekannt als „Lot 113”, erteilt.

Der Vertrag mit Sapet ist inzwischen ausgelaufen. Laut einer Karte des staatlichen Ölkonzerns Perupetro vom 31. Dezember 2009 wird dieser Teil des Reservats förderungswilligen Unternehmen auf einer anstehenden „Versteigerung” von Gebieten im Mai nun nicht mehr zur Verfügung stehen.

21 der unkontaktierten Indigenen, die derzeit in dem Reservat leben, wurden vor nur knapp zwei Jahren aus der Luft fotografiert.

„Die Nachricht von der definitiven Beseitigung des „Lot 113” von den Karten Perupetros ist eine bedeutende Entscheidung. Sie garantiert nicht nur die Unversehrtheit der isolierten Indigenen in Madre de Dios, sondern stellt auch einen hervorragenden Präzedenzfall für den Schutz isolierter Gruppen in anderen Gebieten und Ländern dar, deren angestammtes Land sich in Ölförderungsgebieten befindet“ sagte die örtliche Indigenenorganisation FENAMAD.

Dank der Bemühungen und des Drucks von FENAMAD und der peruanischen Indigenenorganisation AIDESEP, stimmte Sapet 2006 zu keine Förderungen in dem Reservat durchzuführen. Auf den Karten von Perupetro war das Reservat jedoch noch bis vor kurzem als mögliches Förderungsgebiet gekennzeichnet.

In vielen anderen Teilen Perus erlaubt die peruanische Regierung Unternehmen wie Perenco, Repsol YPF und Petrobras weiterhin, auf dem Land von unkontaktierten Indigenen zu fördern.

Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: „Dass das Madre de Dios Reservat von Perupetros Liste der Ölförderungsgebiete gestrichen worden ist, ist eine großartige Nachricht. Peru muss dieses Beispiel nun auch auf andere Teile des Landes anwenden und – ganz besonders in der anstehenden Auktion – sicher stellen, dass kein von Indigenen bewohntes Land von Öl- und Gasunternehmen in Besitz genommen wird.”


Ausverkauf in Peru

Im Regenwald am Amazonas-Oberlauf wird nach Öl und Gas gebohrt

Die Vergabe von Öl- und Gaslizenzen in Perus Amazonas-Regenwald bedroht Umwelt und indigene Völker im Osten des Andenstaats.


Von Benjamin Beutler, Neues Deutschland, 15.3.10

Perus Regenwald erlebt einen neuen Run auf seine Bodenschätze. Eine Studie von Wissenschaftlern der Autonomen Universität Barcelona (UAB), die in Kooperation mit der US-amerikanischen Umweltschutzorganisation »Save America's Forests« erstellt wurde, drohen Biodiversität und indigene Völker in dem Andenland endgültig unter die Räder zu geraten. Die neokonservative Regierung von Präsident Alan García habe »an Gas- und Ölfirmen in den letzten vier Jahren Konzessionen vergeben wie zu keiner Zeit zuvor«, kritisieren die Autoren.(...)

http://www.neues-deutschland.de/artikel/167046.ausverkauf-in-peru.html







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