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Niederlage für Orang-Utan

Niederlage für den seltensten Orang-Utan

Ein Gericht in Medan, Indonesien, weist die Klage gegen Staudamm und Kraftwerk im Batang-Toru-Wald zurück. Damit ignoriert es weltweite Appelle zum Schutz der Tapanuli-Orang Utans.

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 5.3.19

Der indonesische Umweltverband Walhi (Friends of the Earth Indonesia) hat im August 2018, mit Unterstützung von 36 Rechtsanwälten, vor dem Verwaltungsgericht in Medan, Nordsumatra, gegen den Bau des Batang-Toru-Staudamms Klage eingereicht.

Am 4. März 2018 wies das Gericht die Klage als „irrelevant" ab. Damit akzeptierten die Richter die von den Klägern vorgebrachten ökologischen und sozialen Punkte nicht. Walhis Rechtsanwälte belegten auch Mängel bei der Vergabe der Genehmigungen und bei der Umweltverträglichkeitsprüfung.

Das Gericht habe den Fall nur verwaltungstechnisch betrachtet, so Walhi. Nach Auffassung der Richter habe das Projekt die Baugenehmigung in Übereinstimmung mit Recht und Gesetz erhalten. Ökologische und Umweltschutzaspekte habe das Gericht völlig ignoriert.

Damit entschied sich das Gericht für den Bau des 510-MW-Kraftwerks einschließlich des Staudamms und Straßen im Batang-Toru-Wald. Hier leben die seltenen Tapanuli-Orang-Utans, die erst Ende 2017 als eigene Art identifiziert worden sind.

Umweltschützer und Wissenschaftler warnen, dass der Bau des Staudamms das Habitat der Tapanuli-Orang-Utans überfluten und zerstören wird.

Während und vor dem Prozess demonstrierten viele Studenten, Umweltschützer und normale Bürger in Medan vor dem chinesischen Konsulat. Ein chinesisches Unternehmen baut Staudamm und Kraftwerk im Rahmen der "Neuen Seidenstraße".

Walhi wird in Berufung gehen. Geben auch Sie den Tapanuli-Orang-Utans Ihre Stimme!


Korruptionsskandal um Palmöl-Konzern

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 21.2.19

In Indonesien steht der global agierende Palmöl-Konzern Sinar Mas unter Korruptionsverdacht. Mehrere Manager wurden festgenommen und verhört. Sie sollen Politiker bestochen haben, um die Verseuchung des Sembuluh-Sees zu vertuschen. Umweltschützer beklagen ein immenses Ausmaß an Korruption.

Die Antikorruptionsbehörde nahm die drei Manager und vier Politiker bereits im Oktober während einer Geldübergabe fest. Zahlreiche Personen wurden zwischenzeitlich verhört. Im Zentrum des Korruptionsskandals steht die Verseuchung des Sembuluh-Sees in Borneo durch Abwässer und Pestizide aus der Palmölproduktion. Der Behörde zufolge hat der Palmöl-Konzern Sinar Mas die Parlamentarier bestochen, um Ermittlungen zur Verschmutzung des Sees zu verhindert. Zudem sollten die Politiker offenbar in den Medien behaupten, die Plantagen verfügten über alle Genehmigungen.

Die Umweltorganisation Save Our Borneo (SOB), die die Verschmutzung des Sembuluh-Sees aufgedeckt hatte, begrüßt die Aktion der Antikorruptionsbehörde. Zugleich beklagen die Aktivisten ein immenses Ausmaß an Korruption. „Das ist ein kleiner Fall von vielen in unserer Provinz. Korruption ist bei der Vergabe von Genehmigungen, in der Justiz und in der Strafverfolgung weit verbreitet", sagt SOB-Direktor Udin. Rettet den Regenwald arbeitet seit vielen Jahren mit seiner Organisation zusammen.

Die Anwohner wehren sich gegen die Expansion der Palmölplantagen. Bereits heute ist Sembuluh in Zentralkalimantan von Plantagen der Konzerne Sinar Mas und Wilmar nahezu umzingelt. Die Firmen sind mächtige Gegner und weltweit aktiv. Die Sinar Mas Gruppe ist das drittgrößte Konglomerat in Indonesien. Dazu gehören der Zellstoff- und Papierkonzern APP und der Agrarkonzern Golden Agri Resources.

Bitte unterstützen Sie den Widerstand der Bevölkerung und die Arbeit von SOB.




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