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Barbie zerstört indonesischen Urwald

Barbies zerstörerisches Spiel mit Indonesiens Urwald

Greenpeace-Online, 10.6.11

Mit einer internationalen Kampagne fordert Greenpeace Barbie-Produzent Mattel auf, das Spiel mit der Existenz der letzten Regenwälder zu beenden. Jüngste Untersuchungen enthüllen, dass im Verpackungsmaterial des weltweit größten Spielwarenerzeugers Holz aus Indonesiens bedrohten Regenwäldern steckt.

Dieses bezieht Mattel von Asia Pulp & Paper (APP), einem Tochterunternehmen der Sinar Mas Gruppe. Mit einer ungewöhnlichen Aktion vor dem Wiener Riesenrad machte Greenpeace heute auf die Zerstörung der letzten Lebensräume bedrohter Wildtiere, wie Sumatra-Tiger und Orang Utan aufmerksam. Dabei zeigte die wohl bekannteste Puppe der Welt - die Barbie – ihr wahres Gesicht.

Wie Greenpeace-Nachforschungen zeigen, haben neben Mattel, auch andere große Spielzeughersteller ihre Finger im Spiel mit Indonesiens Urwald. Mittels forensischer Untersuchungen wurden in Stichproben der Verpackungen Spuren von Urwaldholz – so genanntem Mixed Tropical Hardwood (MTH) – und Akazienholz gefunden. Der Weg, den Greenpeace durch die Analyse von Satellitenaufnahmen und Beobachtungen vor Ort zurückverfolgte, führt direkt zu APP, einem Zellstoffunternehmen der Sinar Mas Gruppe. Dort lassen die weltweit größten Spielzeughersteller wie Mattel, Hasbro oder Disney ihre Wegwerf-Verpackungen auf Kosten der Umwelt produzieren. Schon seit Jahren ist die Sinar Mas Gruppe für einen großen Teil der Urwaldabholzung in Indonesien verantwortlich.

Abgesehen vom weiteren Vorantreiben des Klimawandels, schrumpft durch die Rodungen zudem der natürliche Lebensraum bedrohter Tierarten noch weiter - darunter auch das weltweit einzige Gebiet, in dem es gelungen ist, Orang Utans wieder anzusiedeln. „Trotz Bemühungen seitens Greenpeace und der Regierung, setzt APP sein Massaker im indonesischen Urwald fort. Jetzt liegt es an den Abnehmern, wie dem Barbie-Hersteller Mattel, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und aus dem zerstörerischen Spiel mit Indonesiens letzten Regenwäldern auszusteigen“, so Greenpeace-Sprecher Robert Korbei.

Indonesien hat eine der höchsten Waldzerstörungsraten weltweit. Schätzungen der Regierung zufolge, werden jährlich mehr als eine Million Hektar indonesischen Regenwalds gerodet. Die Regierung hat zwar kürzlich ein Moratorium angekündigt, dieses lässt jedoch etwa 45 Millionen Hektar Naturwald und Moore unberücksichtigt. Ohne eine neue politische Ausrichtung ist es unmöglich, die erhebliche Regenwaldzerstörung zu stoppen und Indonesiens Ziel – die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen um 41 Prozent – zu erreichen. Greenpeace fordert daher neben einem Ausstieg der Spielwarenindustrie aus Urwald-Verpackungsmaterial auch schärfere Maßnahmen der indonesischen Regierung, um die letzten verbliebenen Urwälder und Moore zu schützen.




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