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Wilderei in Indien

Mehrere zerstückelte Tiger gefunden

Grausame Wildererserie in Indien

Pressemitteilung des SAVE Wildlife Conservation Fund , 1.6.2012

Obwohl der Tiger in Indien unter höchstem Schutz steht, überschlugen sich in den letzten Tagen die dramatischen Meldungen über getötete Tiger in Indien: Ende April wurde ein Tiger-Ende mit einem Bein in einer Stahlfalle aufgefunden. Daraufhin wurde das Gebiet noch strenger bewacht und viele Wilderer-Fallen entdeckt und entfernt.

Am Morgen des 30. Mai erreichte den SAVE Wildlife Conservation Fund die Nachricht seiner Partner-Stiftung Satpuda Foundation, dass in der Nähe des indischen Tiger-Schutzreservats Tadoba-Andhari Tiger Reserve (TATR) ein Tigerkadaver gefunden wurde, der in elf Teile zerstückelt war. Der Kopf fehlte.

Diese dramatischen Ereignisse sind die Fortsetzung einer grausamen Wilderer-Serie, die weder die Nationalparkverwaltung, noch die indische Regierung in den Griff zu kriegen scheint.

Eigentlich sind Tiger so etwas wie Indiens Nationalheiligtum: Überdurchschnittlich viele Menschen sollen die Tiger täglich beschützen: beispielsweise im Sariska-Reservat sind über 400 Mitarbeiter allein diese Mission unterwegs. Indiens Tiger-Wildhüter haben neuerdings sogar das Recht, einen Wilderer zu erschießen. Und trotzdem wird die größte Raubkatze der Erde weiterhin getötet.

Jedes einzelne Tier ist ein hoher Verlust, denn der Tiger ist laut ICUN Roter Liste stark vom Aussterben bedroht. Rund 3.000 – 4.000 Tiger gibt es noch weltweit, davon lebt knapp die Hälfte auf dem gesamten indischen Subkontinent. Mittlerweile befinden sich jedoch mehr Tiger in Gefangenschaft als in freier Wildbahn: nämlich 15.000 bis 20.000 Tiger leben in Zoos, Zirkussen oder im Privatbesitz.

Viele Tiger müssen für die Traditionelle Chinesische Medizin, in der Tigerknochen als Heilmittel gelten, ihr Leben lassen. Obwohl es keinerlei Beweisweise für die Wirksamkeit gibt, wurden vermutlich auch die besagten Tiger aus genau diesem Grund getötet. Dafür spricht, dass die Kadaver entbeint zurückgelassen wurden: alle Knochen fehlten.

Ein weiteres Problem ist, ähnlich wie in Afrika, der Farmer-Raubtier-Konflikt: Wildernde Tiger werden oft vergiftet, meist durch arme Bauern, die in keinster Weise vom Tigerschutz und Tigertourismus profitieren. Die Communities einzubinden ist nach Auffassung des SAVE Wildlife Conservation Fund eine der wichtigsten Maßnahmen im Raubkatzenschutz.

Um auch auf diesem Gebiet Erfahrungen auszutauschen und sinnvolle Schutzmaßnahmen einzuleiten, wird SAVE nun mit der Partnerstiftung Saptuta Foundation kooperieren, die bereits aktiv im Tigerschutz vor Ort ist. Beide Artenschutzstiftungen sind sich einig, dass der bisherige Weg nicht ausreicht und zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.




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