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AKTION zu Wildtier-Märkten

PETITION: Wildtiermärkte müssen geschlossen werden

Auf vielen Wildtiermärkten der Erde werden bedrohte und gewilderte Tiere verkauft. Sie tragen so zum grassierenden Massenaussterben von Arten bei. Außerdem sind sie Brutplatz für Krankheiten, die auch für Menschen tödlich sein können. Solche Wildtiermärkte müssen weltweit geschlossen werden.

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 4.3.20

Der Ausbruch des Coronavirus im chinesischen Wuhan hat Wildtiermärkte in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Der „Huanan Seafood Market“, auf dem auch lebende und frisch geschlachtete Tiere angeboten wurden, gilt als möglicher Ausgangsort der Epidemie. Fledermäuse sind Genanalysen zufolge zwar der ursprüngliche Wirt der Viren, Überträger auf den Menschen waren möglicherweise dann Tiere von besagtem Wildtiermarkt.

Dort wurde neben Fisch auch das Fleisch von 30 Tierarten verkauft, darunter Pangoline, Schleichkatzen, Eichhörnchen, Rattenarten, Fasan, Skorpione und Schlangen. Wildtiermärkte spielen jedoch nicht allein bei Epidemien eine Rolle. Werden dort bedrohte und gewilderte Spezies wie Pangoline gehandelt, tragen sie zu deren Ausrottung bei.

Die Jagd und der Wildtierhandel gehören wie der Klimawandel und die Zerstörung von Lebensräumen zu den Ursachen des dramatischen, globalen Artensterbens, vor dem Ende 2019 ein UN-Bericht gewarnt hat. Bis zu einer Million Tier- und Pflanzenspezies könnten demnach bald ausgerottet sein.

Manche Wälder gelten bereits als „empty forests“ und wurden gewissermaßen leergejagd.

Weil das Problem über China und das Coronavirus hinausreicht und in vielen Ländern zum Artensterben beiträgt, fordern wir die weltweite Schließung solcher Wildtiermärkte.

Vom 15. bis 28. Oktober ist ausgerechnet China Gastgeber der UN-Konferenz für Biodiversität, während der knapp 200 Länder festlegen wollen, wie das Artensterben gestoppt werden soll. Spätestens dann muss das weltweite Verbot beschlossen werden.

Bitte unterstützen Sie diese Forderung mit Ihrer Unterschrift.

Zur AKTION


Tierhandel in China - Die Wildtiermärkte und das Coronavirus

Die aktuelle Coronavirus-Krise befeuert die Debatte um Wildtiermärkte in China. Von dort breitete sich das Virus vermutlich aus. Beschließt Peking diesmal das endgültige Aus?

ZDF, 16. Februar, 2020

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-wildtiermaerkte-china-100.html


Coronavirus – Verbreitung über Tiermärkte: "Da schlummern womöglich noch mehr Viren"

Von Tim Kröplin, Watson, 12.2.20

https://www.watson.de/wissen/interview/630024294-coronavirus-verbreitung-ueber-tiermaerkte-da-schlummern-womoeglich-noch-mehr-viren


Corona: Das richtige Verbot

Von Arnulf Köhncke, WWF-Blog, 26.2.20

Natürlich mache ich mir Sorgen über das Coronavirus oder COVID-19. Da geht es mir wie jedem. Meine Gedanken sind bei denen, die geliebte Menschen verloren haben, die krank sind, die in der Quarantäne stecken. Was für ein Horror.

Ich freue mich daher umso mehr, dass nun in China der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongress entschieden hat, den Verzehr von Wildtieren zu verbieten. Darüber hinaus soll gegen den illegalen Handel mit Wildtieren vorgegangen werden um Leben und Gesundheit von Menschen zu sichern. Ich habe mich mit einer Reihe von Kolleg:innen in China ausgetauscht. So wie wir es verstehen. sind zwar nicht sämtliche Wildtierarten vom Konsum ausgeschlossen, aber doch der absolute Großteil.

Wildtierhandel verboten, nicht ausgesetzt

Schon im Januar setzte die chinesische Regierung den Verkauf von Wildtierprodukten zeitweilig aus, die in China für Lebensmittel, Pelze und in der traditionellen Medizin verwendet werden. Wie wir wissen sprang der Corona Virus vermutlich auf einem dieser Wildtiermärkte von Tieren auf den Mensch über. Diese Schließung der Wildtiermärkte sollte jedoch aufgehoben werden, sobald der Ausbruch beendet ist. Das scheint jetzt vom Tisch.

Verbot ist richtig — nicht nur wegen Corona

Das dauerhafte Verbot des Konsums von Wildtieren ist ein richtiger und wichtiger Schritt für Gesundheit und Artenvielfalt. Hoffentlich kann man so das Risiko des Entstehens von gefährlichen Zoonosen wie Covid-19 eindämmen. Es wird aber auch den illegalen Artenhandel reduzieren. Unzählige wilde Arten – vielfach aus Wilderei und illegalem Artenhandel – werden auf Wildtiermärkten gehandelt. Nicht nur in China, auch in vielen anderen Teilen dieser Welt.

Und nicht zuletzt kann ich die Entscheidung auch wegen des Tierwohls nur begrüßen. Ich finde die Zustände von Tierhaltung und -verkauf auf den Wildtiermärkten oftmals schlicht schockierend. Das kann man ruhig auch als Artenschützer sagen.

Das Verbot allein wird nicht reichen

Das Verbot von Wildtiermärkten allein wird den illegalen Wildtierhandel nicht stoppen, wenn die Nachfrage weiter besteht. Nun ist es wichtig, dieses Verbot konsequent umzusetzen und die Entstehung von Schwarzmärkten zu verhindern. Darüber hinaus brauchen wir bessere Regulierungen der Nutzung von gefährdeten Arten in der Traditionellen Medizin. Oder für die schlecht regulierte Zucht gefährdeter Arten (wie Tiger) auf Farmen. Beides sind nach wie vor Einfallstore und Treiber des illegalen Artenhandels.

Das neuartige Coronavirus sowie früher schon SARS und ähnliche Ausbrüche machen die Gefahren klar, die vom illegalen und unregulierten Wildtierhandel ausgehen. COVID-19 muss als Weckruf dienen für ein Ende der nicht nachhaltigen Nutzung gefährdeter Tiere und ihrer Teile – ob als exotische Haustiere, als Lebensmittel oder als vermeintliche Medizin. Jetzt und für immer. Denn diese Übernutzung bedroht Artenvielfalt weltweit, und Artenvielfalt ist die Grundlage für die funktionierenden Ökosysteme, von denen wir Menschen am Ende selbst abhängen. Es ist also nicht mehr nur eine Frage des Artenschutzes, wie meine Kollegin May hier völlig zu Recht schrieb. Es ist eine Frage der globalen Gesundheit. Und damit eine wichtige Entscheidung für uns alle.




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