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Aktuell

Petersberger Klimadialog

Petersberger Klimadialog: Klimafreundlicher Neustart der Wirtschaft führt in krisenfestere Zukunft

BMU Pressemitteilung, 27.4.20

Der elfte Petersberger Klimadialog ist mit einem Bekenntnis zu einer klimafreundlich und solidarisch gestalteten Krisenbewältigung zu Ende gegangen. Rund 30 Ministerinnen und Minister aus aller Welt hatten sich heute auf Einladung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und dem britischen Minister für Wirtschaft und Energie, Alok Sharma, per Videokonferenz zusammengeschaltet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und UN-Generalsekretär Antonio Guterres nahmen an dem Treffen teil.

Der Petersberger Klimadialog machte deutlich, dass der Klimaschutz auch in Zeiten von Corona eine akute, globale Herausforderung bleibt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekannten sich dazu, die Weichenstellungen für den Neustart der Wirtschaft in den kommenden Monaten so zu nutzen, dass zugleich auch die nötigen Fortschritte beim Klimaschutz erreicht werden. Zugleich machten die Ministerinnen und Minister deutlich, dass die Arbeit an ambitionierten neuen Klimazielen unter dem Pariser Klimaschutz-Abkommen in Zeiten von Corona nicht pausiert, sondern weitergeht.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Um uns besser gegen künftige Krisen zu wappnen, brauchen wir einen klimafreundlichen Neustart der Wirtschaft. Unser Leitbild ist nicht die alte, sondern eine bessere Welt, die krisenfester und klimaverträglicher wirtschaftet. Der Petersberger Klimadialog hat gezeigt, dass viele Länder bereits Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Krise vorbereiten und dabei den Klimaschutz und den Schutz der Ökosysteme bereits mitdenken. In den kommenden Monaten werden weltweit große Summen in den Neustart der Weltwirtschaft investiert werden. Diese Investitionen können auch den Klimaschutz ein entscheidendes Stück voranbringen. Wer in erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und klimaverträgliche Industrieprozesse investiert, sorgt für Klimaschutz, Innovation und Arbeitsplätze zugleich. Darum ist ein engagierter Klimaschutzplan, wie er in der EU mit dem Green Deal vorliegt, auch die richtige Strategie für den Weg aus der Coronakrise."

Der designierte Präsident der 26. Weltklimakonferenz, der britische Minister für Wirtschaft und Energie, Alok Sharma, erklärte: "Wir haben heute beim Petersberger Klimadialog die Größe der Herausforderung vor uns klar benannt. Bei der Erholung von der Coronavirus-Pandemie ist klar: Die Entscheidungen, die wir treffen, werden entweder die Grundlage legen für gesundes, nachhaltiges und inklusives Wachstum oder sie werden verschmutzende Emissionen auf Jahrzehnte festschreiben. Als designierter Präsident der 26. Weltklimakonferenz werden mein Team und ich Tag und Nacht arbeiten, um Fortschritte beim Klimaschutz zu erreichen. Das schulden wir uns und künftigen Generationen."


Merkel fordert mehr

WWF begrüßt Impulse der Kanzlerin auf dem Petersberger Klimadialog

WWF Pressemitteilung, 28.4.20

Der Petersberger Klimadialog war die erste hochrangige Klimakonferenz des Jahres. Einer der richtungsweisenden Höhepunkte des wegen der Covid-19-Pandemie nur digital ausgerichteten Dialogs war die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstagnachmittag.

Anlässlich der Rede von Kanzlerin Merkel kommentiert Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland: „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim Petersberger Klimadialog drei bemerkenswerte Anstöße für die Klimadiplomatie gegeben: Sie begrüßt eine deutliche Anhebung des EU-Klimaschutzziels auf 50 bis 55 % für das Jahr 2030. Die Finanzwelt soll günstiges Kapital für klimafreundliche Investitionen zur Verfügung stellen und für den Schutz der Artenvielfalt muss schnell ein geeigneter Rahmen gefunden werden.

Mit diesen Anstößen zeigt die Kanzlerin, dass es keinen Weg zurück zu einem business-as-usual gibt. Die Ursachsen von Covid-19- und Klimakrise liegen eng zusammen und müssen entschlossen angegangen werden. Trotzdem: Die Verbindung der Probleme zu erkennen reicht nicht. Jetzt müssen auch die Maßnahmen folgen, mit welchen die Kanzlerin die Klimakrise und den Verlust der Biodiversität angehen möchte.

Deutschland übernimmt in drei Monaten die EU-Ratspräsidentschaft, spätestens dann muss klar sein, wie die nationalen und europäischen Konjunkturprogramme eine klimafreundliche und widerstandsfähige Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft anfeuern und lenken sollen.

Wir können die gravierende Übernutzung unserer natürlichen Ressourcen nicht mehr fortsetzen und die Klimakrise weiter befeuern. Die Milliarden-Investitionen der Konjunkturprogramme müssen den Weg zu einer gesunden Lebensgrundlage für Mensch, Tier und Natur führen. Wir sollten jetzt damit anfangen, Ökologie und Ökonomie immer zusammen zu denken und danach zu handeln. Die Bundeskanzlerin hat mit einem ambitionierteren EU-Klimaschutzziel und der Forderung nach einem Rahmen zum Schutz der Biodiversität einen Anstoß gegeben.“


Merkel bekennt sich zu grünen Antworten auf die Coronakrise und ein höheres Klimaziel in der EU

BUND Pressemitteilung, 28.4.20

Anlässlich des Petersberger Klimadialogs kommentiert Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim BUND:

"Die Bundeskanzlerin hat in dem Richtungsstreit über die Rolle des Klimaschutzes bei den Antworten auf die Coronakrise klare Kante gezeigt. Angela Merkel gibt dem Klimaschutz grünes Licht. Antworten auf die Krise müssen grün sein, fordert die Bundeskanzlerin vor der internationalen Gemeinschaft beim Petersberger Klimadialog.

Es ist erfreulich, dass die Kanzlerin sich so klar für den Klimaschutz ausgesprochen hat und auch die dringend notwendige Anhebung der europäischen Klimaziele befürwortet. Trotz oder aufgrund der Coronakrise hat sie sich für mehr Klimaschutz in Europa ausgesprochen. Das ist ein starkes Signal! Die Erhöhung des Klimaziels auf 55 Prozent bis 2030 ist jedoch nicht ausreichend, wir brauchen 65 Prozent bis 2030. Nur so leisten wir einen fairen Beitrag zum Pariser Abkommen."




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