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Aktuell

Update Natoya-Konferenz

Umweltminister Röttgen in Nagoya: Weltnaturschutzkonferenz darf nicht an Deutschland scheitern

Erhalt der biologischen Vielfalt muss Vorrang vor Profitinteressen der Pharmaindustrie haben

BUND Pressemitteilung, 25.10.10

Berlin/ Nagoya: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert dafür zu sorgen, dass die UN-Naturschutzkonferenz im japanischen Nagoya nicht an Deutschland scheitert. Angeführt von der deutschen Delegation sei die Europäische Union derzeit der größte Bremser bei einer Einigung zum Thema Biopiraterie. Damit stehe und falle jedoch der Erfolg der gesamten Konferenz. Die Länder des Südens werden dem Strategischen Plan zum Schutz der Biodiversität nur zustimmen, wenn es eine faire Regelung zur Nutzung genetischer Ressourcen gebe. Auch deutsche Pharmakonzerne verdienten bereits Milliarden durch die Nutzung der Biodiversität artenreicher Länder und des traditionellen Wissens indigener Völker, ohne dass diese an den Gewinnen beteiligt werden.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Umweltminister Röttgen hat in Nagoya einen klaren Auftrag. Er muss dafür sorgen, dass ein gemeinsames Vorgehen beim Schutz der biologischen Vielfalt nicht an Deutschland scheitert. Die Bundesregierung darf nicht schon wieder Klientelpolitik zugunsten eines bestimmten Industriezweiges machen. Das wäre eine Riesenblamage vor der gesamten Weltgemeinschaft. Die Pharmakonzerne gebärden sich gern als Naturschützer, aber in Nagoya gefährden sie den Erfolg der gesamten Konferenz. Bleibt der Schutz der biologischen Vielfalt jedoch aus, zahlen auch die Industrienationen dafür die Rechnung."

Stillstand herrsche auch bei der Einigung über konkrete Maßnahmen zum Biodiversitätsschutz und deren Finanzierung. Hier müssten sich die Industriestaaten bewegen und mindestens ein Prozent ihres jeweiligen jährlichen Haushaltsbudgets für den Erhalt der biologischen Vielfalt zur Verfügung stellen.

Nicola Uhde, BUND-Naturschutzexpertin: "Die Länder des Südens machen ihre Zustimmung zum Strategischen Plan zum Schutz der biologischen Vielfalt zurecht von der Finanzierungsfrage abhängig. Dadurch steht jedoch die Verabschiedung eines ambitionierten Ziels, bis 2020 den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, auf der Kippe. Ein Plan zum Erhalt der biologischen Vielfalt ist wertlos, wenn er nicht mit entsprechenden Finanzen unterfüttert ist."

Der Graben zwischen den Ländern des globalen Nordens und Südens müsse endlich überbrückt werden. Der Artenschwund und die Zerstörung der Ökosysteme seien nur aufzuhalten, wenn jetzt entschlossen gehandelt werde und die Industriestaaten für den Erhalt der Biodiversität mehr Geld auf den Tisch legten. "Subventionen, die die biologische Vielfalt schädigen, sind vollständig zu streichen. Sehr viel Geld wird für die Zerstörung von Natur ausgegeben. Wenn es hingegen um ihren Erhalt geht, sprechen die Politiker gern von leeren Kassen", sagte Uhde.


NABU legt Zahlen zum zusätzlichen Finanzbedarf von Schutzgebieten vor

Tschimpke: Bundesregierung muss eingreifen, um Scheitern des Gipfels zu verhindern

NABU Pressemitteilung, 26.10.10

Nagoya/Berlin - Zum Start des Ministersegments auf der Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya hat der NABU an die Bundesregierung appelliert, sich für eine deutliche Erhöhung der Umweltschutzhilfen für arme Länder einzusetzen. Bundesumweltminister Röttgen müsse in Nagoya dafür werben, dass auch andere reiche EU-Mitgliedstaaten dem Beispiel Deutschlands folgen und mehr Geld für den Schutz der biologischen Vielfalt in den armen Ländern des Südens bereit stellen. Bundeskanzlerin Merkel hatte auf der Vorgängerkonferenz 2008 (CBD COP9) in Bonn versprochen, dass Deutschland bis 2012 zusätzlich 500 Millionen Euro, ab 2013 jährlich 500 Millionen Euro, insbesondere für den Schutz tropischer Regenwälder zur Verfügung stellen wolle. Der NABU hat dies als einen wichtigen ersten Schritt begrüßt, gibt jedoch im selben Zug zu bedenken, dass dies langfristig nicht ausreichen wird, und auch Deutschland noch nachlegen muss.

In Nagoya legte der NABU gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen Zahlen vor, die zeigen, dass die Entwicklungsländer zusätzlich mindestens 15 Milliarden US-Dollar im Jahr benötigen, um ausreichend Schutzgebiete auszuweisen. „Europa fordert zu Recht Schutzgebiete auf 20 Prozent der jeweiligen Landesfläche und auf See. Doch wenn Deutschland und die EU in den nächsten Tagen keine klare Ansage machen, dass ausreichend Geld dafür fließen wird, dann werden die armen Länder den Nagoya-Vertrag als Ganzes ablehnen“, warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Beim Thema Biopiraterie stünden die Verhandlungen in Nagoya ebenfalls auf der Kippe - und Deutschland im Zentrum der Kritik. Der NABU fordert, dass in Japan endlich ein rechtlich verbindliches Protokoll verabschiedet wird, um eine faire Aufteilung von Gewinnen aus der Nutzung von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen z.B. für Medikamente und Kosmetika zu ermöglichen. Hier dürfen deutsche Gesundheitspolitiker Bundesumweltminister Röttgen nicht länger in den Rücken fallen.

„Beim Thema Biopiraterie erwarten wir von der Bundesregierung und ganz besonders vom Gesundheitsminister ein deutliches Signal, dass endlich die Schlupflöcher für die Pharmaindustrie geschlossen werden. Es kann nicht sein, dass die Konzerne hohe Profite machen und die Herkunftsländer der Pflanzen leer ausgehen“, so Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik, der die Verhandlungen in Japan vor Ort verfolgt.


Firmen sabotieren Klimaschutz

WWF: peinliche Enthüllungen zeigen fragwürdige Klimapolitik deutscher Unternehmen

WWF Pressemitteilung, 25.10.10

BASF, EON und Bayer zeigten sich im Wahlkampf zum US-Senat offenbar spendabel. Sie ließen Kandidaten, die den Klimawandel leugnen, finanzielle Unterstützung zukommen. Zu diesem Ergebnis kommt das Climate Action Network Europe (CAN) in einem heute vorgelegten Report in Brüssel. Dem Bericht zufolge flossen aus den Konzernkassen von acht europäischen Unternehmen mindestens 240.000 Dollar auf die Konten von Klimaskeptikern und Gegnern einer engagierten Klimaschutzpolitik in den USA. Dies entspreche 80 Prozent der Wahlkampfspenden dieser Konzerne bei den Wahlen zum US-Senat.

Für den WWF belegen die Zahlungen, dass die Unternehmen in Sachen Klimaschutz ein großes Glaubwürdigkeitsproblem haben. „Es ist mehr als peinlich, wie deutsche Firmen die offizielle Klimaschutzpolitik der Bundesrepublik sabotieren“, kommentiert Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, den Vorgang.

Hier zeige sich eine Doppelstrategie: Während man sich in bunten Broschüren ein Saubermannimage zu geben versucht, werde der Klimaschutz international ausgebremst. Dieselben Unternehmen blockieren in Europa ehrgeizige Klimaschutzziele mit dem Verweis auf die Untätigkeit der USA. Zugleich verdeutlichen die Zahlungen einmal mehr, dass die Firmen sehr aktiv seien, damit sich in den USA nichts bewege.

Der WWF fordert BASF, EON und Bayer auf, die fragwürdige Lobbyarbeit mit dem Scheckbuch einzustellen und das EU-Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent zu senken, zu unterstützen.


25. Oktober, 2010

Klimawandel soll stickige Sommer und stürmische Winter bringen

Berlin (dapd). Stickige Sommer und stürmische Winter: Die Erderwärmung wird das Klima in Europa je nach Jahreszeit unterschiedlich beeinflussen. Dies prognostiziert der Klimaforscher Paul O’Gorman vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Fachblatt "PNAS". Der Wissenschaftler analysierte für den Zeitraum von 1981 bis 2000, wie sich die Energiemenge in der Atmosphäre auf die Intensität von Stürmen auswirkt.(...)

http://de.news.yahoo.com/17/20101025/tsc-klimawandel-soll-stickige-sommer-und-aae7dd7.html




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