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Zustand Sägeindustrie

Schlechte Ertragslage in der Sägeindustrie führt zu Investitionsstau

Deutsche Säge- und Holzindustrie Pressemitteilung, 9.12.15

Vor kurzem wurde wieder die jährliche Wirtschaftlichkeitsanalyse für die deutsche Sägeindustrie erstellt. Der Branchenüberblick macht deutlich, dass sich die ökonomische Lage der Industrie gegenüber dem Vorjahr nicht entscheidend verbessert hat und der Durchschnittswert weit unter einem Betriebsergebnis liegt, das Betriebe benötigen, um nachhaltig wirtschaften zu können.

Der Betriebsvergleich beruht auf einer anonymisierten Analyse von 33 Sägewerken im gesamten Bundesgebiet. Die teilnehmenden Betriebe können anhand dieser Zusammenstellung analysieren, wie ihr Werk im Vergleich zu den Mitbewerbern abschneidet und wie es im gegebenen marktwirtschaftlichen Umfeld aufgestellt ist. Laut der Analyse liegt das Betriebsergebnis der teilnehmenden Sägewerke 2014 bei 0,06 €/m3 – und damit etwas unter dem Vorjahr, jedoch deutlich über dem Krisenjahr 2012. Der Cashflow betrug 2014 5,68 €/m3, das heißt etwas unter dem Wert von 2013. Insgesamt zeigt die Analyse eine große Bandbreite der Betriebsergebnisse – von positiv bis sehr negativ. Den Grund hierfür sieht die Autorin der Analyse, Fachberaterin Monika Hartmann, in den regional stark differierenden Einkaufspreisen und den unterschiedlichen Produktionskosten pro Leistungseinheit.

„Gefahren sehe ich unter anderem in der anhaltend schlechten Ertragslage sowie dem daraus resultierenden Investitionsstau. Hierdurch wird es immer schwieriger, kleine und mittlere Sägewerke an die nächste Generation zu übergeben beziehungsweise zu verkaufen“, so Hartmann. „Darüber hinaus lassen häufige Brände steigende Versicherungsprämien erwarten.“

Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) erläutert zum Thema Zukunftsfähigkeit: „Halten schlechte Ertragslage und Investitionsstau weiterhin an, betrifft dies nicht mehr nur die Sägeindustrie, sondern wirkt sich negativ auf die Ertragslage der gesamten Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland aus. Denn wenn unsere Unternehmen ihre Verarbeitungsprozesse, Produkte und Dienstleistungen nicht mehr zielgerichtet weiterentwickeln können, büßen deutsche Produkte international an Wettbewerbsfähigkeit ein.“

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass ein Faktor einen immer stärkeren Einfluss auf die Betriebsergebnisse gewinnt: die Rohstoffversorgung. Nutzungsintensität, Einschränkung der Bewirtschaftung und Baumartenzusammensetzung sind stark politisch gesteuert und liegen außerhalb des Einflussbereichs der einzelnen Sägewerke.




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