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Aktuell

Rentiere bedroht durch Klimawandel

Rudolphs Familie in Gefahr

Zahl der Rentiere nimmt drastisch ab
In Kanada gelten Karibus nun als gefährdet


WWF Pressemitteilung, 13.12.16

Wer bei seinen Weihnachtsgeschenken noch auf die Zustellung mit dem Rentier-Schlitten setzt, könnte Pech haben: Denn die Zahl der Rentiere hat teils dramatisch abgenommen. In Kanada hat das Komitee zum Stand der bedrohten Tierwelt (COSEWIC) das Karibu – eine andere Bezeichnung für Rentier – nun als gefährdete Art klassifiziert. „Kinder auf der ganzen Welt erwarten in diesen Tagen mit Spannung, dass der Weihnachtsmann ihnen die Geschenke bringt. Doch dieser schöne Glaube zerfällt, wenn es immer weniger Rentiere gibt, die den Schlitten ziehen“, sagt Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte beim WWF Deutschland. „Rentiere brauchen auch abseits der Weihnachtstage unsere Aufmerksamkeit und unseren Schutz.“

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist das Rentier bereits seit vergangenem Jahr als gefährdet eingestuft. In Kanada schlagen Experten nun erneut Alarm: Dort sind einige Rentier-Herden bereits um bis zu 98 Prozent geschrumpft. Die Gründe dafür sind häufig menschengemacht. „Der Klimawandel stellt auch für Rentiere eine große Bedrohung dar. Denn steigende Temperaturen erschweren die Futtersuche“, erklärt Köhncke. Rentiere schaben mit ihren Hufen den Schnee beiseite, um Pflanzen zu finden. Mildere Temperaturen bedeuten jedoch mehr Regen als Schnee. Gefriert der Regen auf dem Boden, werden die Futterpflanzen von einer Eisschicht bedeckt. Die Tiere gelangen so nicht mehr an ihre Nahrung und verhungern im schlimmsten Fall.

Hoch im Norden gefährdet die Erderwärmung zudem den Zustand des Meereseises: Das schränkt die Tiere in ihren Wanderungen ein. Im Sommer erhöht sich durch die steigenden Temperaturen die Zahl der Stechmücken, eine Plage für die Rentiere. Zusätzlich dringen die Menschen immer weiter in ihren Lebensraum ein, in Kanada unter anderem bedingt durch den Bergbau.




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