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 Aktuell 
    Belo Monte Protesttag
 
     
 
    
   Weltweite Proteste gegen Amazonas-Staudamm
  Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 22.8.11
  
  
  Tausende Menschen versammelten sich in Städten weltweit, um gegen den Megastaudamm Belo Monte zu protestieren. Der Damm wird zurzeit im brasilianischen Amazonas errichtet.
  
  
  Gruppen in ganz Brasilien forderten Präsidentin Rousseff am Samstag dazu auf, den Bau des zerstörerischen Damms am Xingu-Fluss zu stoppen. Demonstranten in Australien, Kanada, Iran, Mexiko, der Türkei, den USA und in mindestens neun weiteren Ländern schlossen sich ihren Forderungen an.
  
  
  In Berlin organisierten Survival International, Rettet den Regenwald und die Gesellschaft für bedrohte Völker am Montag Proteste am Brandenburger Tor und vor der brasilianischen Botschaft. Auch in London, Paris und Madrid übergaben Survival-Unterstützer Briefe an die Botschaften, in denen die Sorge um die indigene Bevölkerung in dem Gebiet zum Ausdruck gebracht wird.
  
  
  Die internationalen Proteste waren eine Reaktion auf den Baubeginn am Staudamm, ungeachtet der Verletzung von Menschenrechten und Umweltschutzbestimmungen und massiver Ablehnung durch die lokale Bevölkerung.
  
  
  Der Staudamm wird große Landflächen zerstören und somit das Überleben mehrerer indigener Völker gefährden, darunter auch das extrem bedrohter unkontaktierter Gruppen. Die Kayapó-Indianer in der Region haben davor gewarnt, dass der Xingu ein "Fluss des Blutes" wird, wenn der Damm gebaut wird.
   
  
  Das deutsche Unternehmen Voith Hydro, die österreichische Andritz AG und die Firma Alstom aus der Schweiz liefern Turbinen für das Projekt.
  
  
  Sheyla Juruna, eine Sprecherin der Indigenen, sagte kürzlich, dass die indigene Bevölkerung "nicht gegen Entwicklung ist ... aber, es gibt andere Wege Energie zu erzeugen ... Wir betrachten den Fluss als unser Zuhause ... Wenn die Regierung weiterhin auf Belo Monte besteht, wird es Krieg geben."
  
  
  Anfang des Jahres protestieren Survival-Anhänger gemeinsam mit Amazonas-Indianern vor dem Londoner Büro der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES, die einen Großteil des Staudamms finanziert.
  
  
  Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute." Es ist sehr erfreulich, dass die Indianer am Xingu so viel internationale Unterstützung erhalten. Wenn nur auch ihre eigene Regierung sich ähnlich kümmern würde. Die brasilianische Entwicklungsbank sollte keine Projekte finanzieren, die die Rechte indigener Völker an ihrem Land und dessen Ressourcen mit Füßen treten."
  
  
 
  
  
  Weltweiter Aktionstag gegen Belo Monte (22.8.)
  Protest gegen brasilianischen Mega-Staudamm auch in Berlin
  
  GfbV Pressemitteilung, 22.8.11
  
  
  Am weltweiten Aktionstag zur Verteidigung Amazoniens protestieren am 
  heutigen Montag auch in Berlin Menschenrechtler und Umweltschützer 
  gegen die Errichtung des Kraftwerks und Staudamms Belo Monte im 
  brasilianischen Amazonasgebiet. Mit vielen bunten Plakaten, Transparenten 
  und heißer Musik weisen sie darauf hin, dass das gigantische Projekt am 
  Xingu-Fluss mitten im Regenwald die Natur zerstören und die 
  Existenzgrundlagen der dort lebenden indigenen Gemeinschaften 
  vernichten wird. Die Mahnwachen erst vor dem Brandenburger Tor und im 
  Anschluss vor der Botschaft Brasiliens wurden von der Gesellschaft für 
  bedrohte Völker (GfbV), Rettet den Regenwald und Survival International 
  organisiert. Zu dem weltweiten Aktionstag haben das brasilianische 
  Aktionsbündnis Movimento Xingu Vivo para Sempre (Xingu Vivo - ewig 
  leben!) und die Organisationen International Rivers/Amazon Watch 
  aufgerufen. Die Proteste richten sich auch gegen die Änderung des 
  Waldgesetzes Brasiliens, das u.a. eine Amnestie für illegale Rodungen 
  vorsieht.
   
  
  "Belo Monte wäre ein Türöffner für die weitere industrielle Erschließung des 
  Amazonasgebietes und damit nicht nur der Beginn einer Tragödie für die 
  Menschen, die dort leben, sondern auch eine zusätzliche Gefährdung des 
  Weltklimas", sagen die Organisatoren in Deutschland. "Am Rio Xingu 
  entscheidet sich das Schicksal der "grünen Lunge" der Erde." Das Projekt, 
  für das bis zu 40.000 Menschen umgesiedelt werden müssten, würde auch 
  das Überleben einer Gruppe Indigener, die in freiwilliger Isolation ohne 
  Kontakt zur Außenwelt leben, gefährden, weil Bauarbeiter und Siedler 
  Krankheiten einschleppen. Durch den veränderten Wasserstand des 
  Flusses verlören außerdem Fischer und Kleinbauern ihre Existenz.
   
  
  An Aktionen gegen Belo Monte beteiligen sich allein in Brasilien Gruppen in 
  mehr als 20 Städten. Das gigantische Projekt wäre das drittgrößte seiner Art 
  weltweit. Es soll vor allem Strom liefern für die Aluminiumindustrie, der mit 
  entsprechenden Reibungsverlusten über weite Strecken transportiert 
  werden muss. Zwar genießt die Wasserkraft den Ruf einer sehr sauberen 
  Energieform, doch gerade in tropischen Gebieten verursachen die unter 
  dem Wasserspiegel verrottenden Bäume und Pflanzen sehr schädliche 
  Treibhausgase.
  
  
  Die brasilianische Regierung hat zahlreiche Auflagen für die Errichtung von 
  Belo Monte in den Bereichen Umweltschutz und Menschenrechte nicht 
  eingehalten, darunter Auflagen der Menschenrechtskommission der 
  Organisation Amerikanischer Staaten. In Deutschland verdienen 
  Turbinenbauer Voith Hydro und der Mercedes-Benz-Konzern, der einen 
  Großauftrag für 540 Baufahrzeuge erhalten hat, an der Zerstörung eines der 
  letzten Naturparadiese mit.
  
  
 
  
  
  
  Proteste gegen Staudamm
  Brasiliens Wasserkraftwerke vertreiben Indigene und fördern Waldvernichtung
  
  Am heutigen »internationalen Protesttag« gegen das Staudamm-Großprojekt Belo Monte sind Demonstrationen vor brasilianischen Konsulaten und Botschaften in aller Welt geplant, auch in Berlin.
  
  Von Gerhard Dilger, Neues Deutschland, 22.8.11
  
  
  Flüge und Hotels sind ausgebucht, neue Wohnkomplexe entstehen, die Mieten explodieren: Wegen des absehbaren Baus des umstrittenen Wasserkraftwerks Belo Monte wird die 100 000-Einwohner-Stadt Altamira am Amazonas-Nebenfluss Xingu allmählich zur Boomtown.
  
  
  Und deutsche Firmen verdienen fleißig mit: So wird Mercedes-Benz 540 Geländelastwagen liefern. Und schon im März hatte sich die Siemens-Tochter Voith Hydro einen Großauftrag in Höhe von 443 Millionen Euro gesichert. Der Multi aus dem schwäbischen Heidenheim liefert Turbinen, Generatoren und Transformatoren und hat mit Andritz aus Österreich und dem französischen Konzern Alstom ein Konsortium gebildet. Am Auftraggeber Norte Energia, der von der Entwicklungsbank BNDES Kredite in Milliardenhöhe bekommt, sind staatliche Stromkonzerne, diverse Rentenfonds, der Bergbaumulti Vale und Baufirmen beteiligt.
  
  
  Ein Großteil des produzierten Stroms dürfte privaten Stahl- und Aluminiumwerken in Amazonien zugute kommen, womit die Rolle des Gebiets als Rohstofflieferant für Europa, Nordamerika und Asien fortgeschrieben wird. Durch den Bau, für den die Umweltbehörde Ibama aller juristischen Einwände zum Trotz stets die erforderlichen Genehmigungen erteilt, wird zudem die Abholzung des Regenwaldes drastisch beschleunigt.
  
  
  Aus den Satellitenbildern des nationalen Instituts zur Weltraumforschung geht deutlich hervor, dass derzeit die Verwüstung im Bundesstaat Rondônia besonders rapide voranschreitet: Dort sind die Bauarbeiten für die Großstaudämme Jiraú und Santo Antônio am Amazonas-Nebenfluss Madeira in vollem Gang.
  
  
  Auch viele soziale Verwerfungen, die man bereits vom Bau ähnlich überdimensionierter Wasserkraftwerke aus den 80er Jahren kennt, wiederholen sich jetzt: die existenzielle Bedrohung indigener Völker, Zwangsumsiedlungen, miserable Arbeitsbedingungen. Im März revoltierten am Rio Madeira tausende Wanderarbeiter aus dem armen Nordosten, wochenlang war die Baustelle lahmgelegt.
  
  
  In Altamira organisieren Obdachlose und Aktivisten der Antistaudammbewegung MAB fast wöchentlich Proteste. Vor dem Rathaus haben derzeit 300 Menschen, die wegen der steigenden Mieten obdachlos geworden sind, ein Lager aufgeschlagen. Da das Stadtgebiet Altamiras zu einem Drittel geflutet wird, müssten bis zu 40 000 Einwohner umgesiedelt werden, rechnet der dortige Bischof Erwin Kräutler vor: »Diese Menschen haben keine Ahnung, wie es weitergeht«.
  
  
  »Der Kampf ist noch nicht verloren«, sagt der Träger des alternativen Nobelpreises trotzig, derzeit liefen noch zahlreiche Prozesse gegen Belo Monte. So reichte die Staatsanwaltschaft Belém letzte Woche Klage ein, weil die Rechte der Natur verletzt würden  ein juristisches Novum.
  
  
  
  
 
  
  
  Global 2000 protestierte vor Brasiliens Botschaft gegen Mega-Staudamm
  (APA) - 22. August, 2011
  
  http://derstandard.at/1313024790026/Wien-Global-2000-protestierte-vor-Brasiliens-Botschaft-gegen-Mega-Staudamm
  
  
  
 
  
  
  Treffen der indigenen Völker Amazoniens
  Von Camila Queiroz, Poonal, 20. August, 2011
  
  http://npla.de/de/poonal/3460-treffen-der-indigenen-voelker-amazoniens
  
  
  
 
 
  
 
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