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Aktuell

Regenwaldabholzung in Kamerun

Trotz internationaler Proteste: Kamerunischer Forstminister genehmigt Regenwaldabholzung auf 2.500 Hektar im Herzen Afrikas

Pressemitteilung des SAVE Wildlife Conservation Fund, Wülfrath, 21.11.12

Der kamerunische Forstminister Elvis Ngolle Ngolle hat mit einem Schreiben an die Regional Delegation Südwest des „Ministry of Forest and Wildlife“ (MINFOF) die Inventuraufnahme zur späteren Abholzung von 2500 Hektar Regenwald genehmigt.

Durchgeführt wird die Rodung von der US- Firma Herakles Farms bzw. deren kamerunisches Tochter- Unternehmen SG Sustainable Oils Cameroon (SGSOC). Nach Informationen des SAVE Wildlife Conservation Fund, der sich auf ein anwaltliches Gutachten aus Kamerun beruft, gehen die Abholzungen nicht mit dem kamerunischen Recht konform.

Die betroffene Fläche liegt in Talangaye im Südwesten Kameruns, in der Nähe des Korup Nationalparks und im Zentrum von insgesamt vier Schutzgebieten. Sie ist von hoher ökologischer Bedeutung, u.a. als ein wichtiger Wildtierkorridor. Die Wälder beherbergen allein 500 verschiedene Säugetierarten und 2.500 verschiedene Baum- und Pflanzenarten.

Aufgrund des hohen ökologischen Wertes dieses hochsensiblen Regenwaldgebietes kam es im Vorfeld zu zahlreichen Protesten, u.a. der deutschen Regierung, die durch Fördergelder den Erhalt der biologischen Vielfalt in Kamerun unterstützt, aber auch durch mehrere internationale NGOs, die eine Schatzkammer der Biodiversität in Gefahr sehen.

Zeigen die internationalen Proteste keine Wirkung, wird hier, wie an vielen Orten Kameruns und ganz Äquatorialafrikas, eine lukrative Ölpalmen-Plantage entstehen. Das gesamte ökonomisch wertvolle Schnittholz wird gelagert und soll auf Antrag des Ministers zu einem bestimmten Datum versteigert werden.

Der SAVE Wildlife Conservation Fund, der seit geraumer Zeit gegen die Zerstörung kostbaren Regenwaldes in Kamerun kämpft, sieht diese Entwicklung mit großer Besorgnis. „Wir befürchten, dass die kamerunische Regierung die Zerstörung ihrer wertvollsten natürlichen Ressourcen beabsichtigt, zu denen zweifelsfrei auch der Regenwald gehört“, meint Lars Gorschlüter, Vorstand des SAVE Wildlife Conservation Fund.

Gorschlüter saß erst in der vergangenen Woche in einer Expertenkommission des Deutschen Bundestages, in der er die Dringlichkeit des Regenwaldschutzes in Kamerun vor deutschen Politikern aller Parteien darlegte. Es gehe, so Gorschlüter, nicht nur um die Zerstörung extrem artenreicher Biotope, auch Menschenrechte in Kamerun würden häufig missachtet, Landraub sei an der Tagesordnung, ganze Regionen drohe Armut, wenn ihre Lebensgrundlage zerstört würde. SAVE will den Druck auf die kamerunische Regierung erhöhen, keine Abholzgenehmigungen für solch sensiblen Zonen zu erteilen.




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