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Biodiversität

Was ist Biologische Vielfalt?

Text des Forums Umwelt & Entwicklung

Biologische Vielfalt - oder Biodiversität - ist ein neuer Begriff für etwas sehr Altes: Sie umfasst das Leben und seine Zusammenhänge in seiner gesamten Bandbreite. Biodiversität beinhaltet:

  1. Vielfalt zwischen den Arten (Artenvielfalt),
  2. Vielfalt innerhalb der Arten (genetische Vielfalt),
  3. Vielfalt der Lebensräume (Ökosystemvielfalt).


Bislang wurden auf der Erde 1,7 Mio. unterschiedliche Arten beschrieben. Neueste Schätzun-gen über die Gesamtzahl der weltweit verbreiteten Arten liegen bei 13 bis 14 Mio. Das Wissen über die Nutzbarkeit, die dieser unerschöpfliche Vorrat der Natur in sich birgt, ist noch sehr gering. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist daher nicht nur ein Anliegen des Naturschut-zes: Für viele Gesellschaften stellt die nachhaltige Nutzung der Bestandteile biologischer Viel-falt einen unverzichtbaren Teil der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung dar. Insbesondere für die arme, ländliche Bevölkerung in den Ländern des Südens sind biologische Ressourcen -. in Form von Nahrungsmitteln und Medizin oder Baumaterialien - oftmals die einzige oder bedeutendste Quelle des Überlebens und Bestandteil ihrer kulturellen Integrität.

In den letzten 100 Jahren hat der Mensch jedoch derart in die Natur eingegriffen, dass sich das Aussterben von Arten und Lebensformen in bislang unbekanntem Maße beschleunigt hat:
Pro Tag sterben mehr als 100 Arten auf der Welt aus. Schätzungen gehen davon aus, dass 20% der weltweit vorhandenen Fauna und Flora bis zum Jahr 2020 ausgestorben sein werden.
Allein in der Bundesrepublik Deutschland sind je nach Organismengruppe 40 bis 70% aller Arten akut gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Die Konvention über die Biologische Vielfalt

Die Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD) wurde 1992 anlässlich der UNCED-Konferenz in Rio von mehr als 150 Staaten unterzeichnet. Sie ist am 28.12.1993 in Kraft getreten und bis Ende 1995 von 128 Staaten - einschließlich Deutschland - ratifiziert worden. Das Übereinkommen stellt die internationalen Bemühungen im Natur- und Umweltschutz auf völlig neue Grundlagen. Als rechtlich verbindliches Instrument strebt die Konvention den umfassenden Schutz der biologischen Vielfalt weltweit an. Zugleich ist sie von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, denn das Übereinkommen hat einen umfassenden Regelungsprozess für die Nutzung biologischer Ressourcen eingeleitet.

Im Rahmen der Umsetzung stehen folgende Punkte zur Diskussion:
  1. die weltweite Sicherstellung eines effektiven Schutzes der biologischen Vielfalt und die Förderung der nachhaltigen Nutzung biologischer Ressourcen,
  2. der Zugang zu genetischen Ressourcen sowohl in der Natur als auch in Genbanken,
  3. die Beteiligung der Länder, die genetische Ressourcen zur Verfügung stellen - im Wesentlichen der Entwicklungsländer, an Forschung und Entwicklung.
  4. die Notwendigkeit der Regulierung und Kontrolle der Biotechnologie,
  5. internationaler Technologie- und Finanztransfer.

Links

Offizielle Website, hier die Waldseite.

Informationsplattform zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt.

International Institute for Sustainable Development. Hier deren ausführlicher Bericht zum letzten Vorbereitungstreffen vor dem Internationalen Biodiv-Gipfel Apreil 2002 in Den Haag.

Position der Regierung zur Umsetzung in Deutschland.

CBD-Seite der GTZ

Third World Network.

Greenpeace-Forderungen an den Urwaldgipfel April 2002 in Den Haag.

Greenpeace International Website mit Material zu deren internationaler Kampagne zu Den Haag.

Hintergrundmaterial zum Urwaldgipfel in Den Haag (COP6).

Biodiv-Seite der World Resources Institute.

Projekt Internationale Biodiversitätspolitik an der J.W. Goethe Universität, Frankfurt am Main

 

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