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Aktuell

Russland: Anschlag auf Umweltjournalist

8. November, 2010

Mordanschlag auf russischen Journalisten: Blog-Beiträge als Motiv vermutet

MOSKAU, (RIA Novosti). Nach dem Überfall auf den Journalisten des russischen Blattes „Kommersant“, Oleg Kaschin, betrachten die Ermittler seine Zeitungs- und Blog-Beiträge als möglichen Tathintergrund.

„Als vorrangige Versionen gelten die berufliche Tätigkeit des Journalisten und seine persönliche Position, die in seinem Blog dargelegt wurde“, sagte Wladimir Markin, Sprecher des russischen Ermittlungskomitees, am Montag RIA Novosti.

Markin hat alle Journalisten um Hinweise auf mögliche Hintergründe des Überfalls gebeten: „Wir hoffen auf eine Kooperation und werden allen dankbar sein, die den Ermittlern helfen“.

Der „Kommersant“ berichtete in seiner Montagausgabe darüber, welche Tatmotive Journalisten und Blogger vermuten. Laut einer Version sei der Angriff auf den Konflikt um den Chimki-Wald bei Moskau zurückzuführen. Kaschin habe kürzlich ein Interview mit einem Antifa-Aktivisten geführt, der gegen die Abholzung des Waldes protestiert und die Ausschreitungen in Chimki mit organisiert habe.

Weitere Blogger weisen auf Kaschins Konflikt mit dem Gouverneur des Gebiets Pskow, Andrej Turtschak, hin. Der Journalist habe in seinem Blog behauptet, dass sich der Gouverneur an ihm für seine scharfe Kritik rächen wolle, so das Blatt.

Außerdem wittern einige Journalisten Kreml-treue Jugendliche hinter dem Verbrechen. Die Jugend-Organisation der regierungstreuen Partei „Geeintes Russland“ bezeichnete Kaschin am August als „Medien-Saboteur“ und versah sein Foto mit der Unterschrift „Muss bestraft werden“, schrieb der „Kommersant“. Die Organisation verurteilte allerdings auf ihrer Webseite den Überfall.

Kaschin war in der Nacht zum Samstag in der Nähe seines Hauses überfallen und mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Ermittelt wird wegen versuchten Mordes.




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