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AKTION zu Tropenholz-Bänken

Tropenholz-Bänke in Lübeck: Heimische Eiche statt brasilianisches Jatoba

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 24.2.12

Die Stadt stellt im Rahmen des Projekts „Mitten in Lübeck“ in der Fussgängerzone und angrenzenden Bereichen Sitzbänke aus tropischem Jatoba-Holz auf. Den Großteil der Baukosten des Projekts trägt die gemeinnützige Possehl-Stiftung. Doch woher das Jatoba-Holz stammt und warum nicht Eichenholz aus heimischen Wäldern verwendet wird, beantworten weder die zuständigen Politiker noch die beauftragten Landschaftsarchitekten.

Zwar trägt das Jatoba-Holz ein Siegel des Bonner Vereins Forest Stewardship Council (FSC). Doch selbst FSC konnte trotz intensiver Nachforschungen nicht mehr als die Herkunft aus Brasilien herausfinden. Fest steht, dass die Tropenwälder des Landes von der Holzindustrie abgeholzt werden. Dabei wachsen in deutschen Wäldern durchaus Alternativen: Eichenholz. Es hat sogar eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit und könnte leicht anstatt des Tropenholzes auf den Bankgestellen montiert werden.

Zur Herkunft des Jatoba-Holzes verweist die für die Bauarbeiten zuständige Senatsverwaltung auf ein Siegel mit der schnöden Nummer SGS-COC-004187. Vergeben hat das Label die Schweizer SGS-Gruppe im Auftrag des internationalen Zertifizierungsvereins Forest Stewardship Council (FSC). Doch aus welchem Tropenwald das gelieferte Jatoba-Holz genau stammt, konnte selbst der FSC nicht klären. Aufgrund der verschlungenen Handelswege liess sich lediglich als Ursprungsland Brasilien ermitteln, so das Ergebnis einer Anfrage.

Dabei wirbt der FSC mit „Transparenz“ und der „lückenlosen Kontrolle der Hölzer vom Wald bis zum Endanbieter“. Es bleibt ein Geheimnis des Labelvereins, warum die Lieferkette des zertifizierten Tropenholzes im Dunkeln bleibt, während sich beispielsweise der genaue Weg einer Post- oder Speditionslieferung jederzeit und lückenlos im Internet verfolgen lässt. Auch hat der Lieferant der Lübecker Sitzmöbel, eine Holzfirma aus Bayern, am 13. Januar 2012 vorzeitig die Zertifzierung stillgelegt. Aus Kostengründen wie FSC mitteilt.

Die Alternative für Tropenhölzer sind Hölzer aus deutschen Wäldern. Schon 1986 hat der Lübecker Senat entschieden, die Wälder der Stadt naturnah zu bewirtschaften. Der 4.600 Hektar große Stadtwald wurde zum bundesweit beachteten Musterbetrieb umgewandelt. Die Stadt wirbt auf ihrer Webseite sogar für die dort erzeugten Hölzer und daraus hergestellten Produkte. Dazu gehören auch Gartenbänke aus Eichenholz.

Warum also nach dem fernen Regenwald greifen? Bitte fordern Sie die Stadt Lübeck auf, Bänke aus heimischen Eichenholz zu nehmen und den schon 1988 beschlossen Tropenholzverzicht unverzüglich wieder in Kraft zu setzen.

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