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Regenwald-Korridore

Korridore zwischen Regenwaldresten fördern Kolibris und ihre Bestäubungsleistung

Studie von Göttinger Agrarökologen zeigt Bedeutung „lebender Zäune“ für Biodiversitätsschutz

Uni Göttingen Pressemitteilung, 27.1.16

Reste tropischen Regenwalds mit „lebenden Zäunen“ aus Bäumen und Sträuchern zu verbinden fördert die Ausbreitung von Kolibris und ihre Bestäubung einheimischer Pflanzenarten. Das haben Agrarökologen der Universitäten Göttingen und Münster in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern in Costa Rica herausgefunden. Isolierte Pflanzen erhalten dagegen weit weniger Pollen mit entsprechend geringerem Fruchtansatz. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B erschienen.

Die Studie zeigt, dass Landwirte mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen die Bestäubung und Vermehrung einheimischer Pflanzenarten fördern können. „Hecken und lebende Zäune können in Waldgebieten, die durch starke Fragmentierung gekennzeichnet sind, große Bedeutung haben“, sagt Dr. Urs Kormann von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen, der die Untersuchungen auf der Station Las Cruces in Costa Rica im Rahmen seiner Doktorarbeit durchgeführt hat. Er platzierte experimentell die in Costa Rica einheimischen Helikonien in Waldfragmenten und verfolgte den Pollenfluss, der durch spezialisierte Kolibris erfolgte.

„Die Zerstörung und Fragmentierung natürlicher und naturnaher Lebensräume in Kulturlandschaften ist eine der wichtigsten Ursachen der augenblicklichen Verluste an biologischer Vielfalt und ihrer wichtigen ökologischen Funktionen“, betonen die Betreuer der Arbeit, Prof. Dr. Christoph Scherber vom Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster sowie Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Deshalb sind der Erhalt und die Schaffung von verbindenden Landschaftselementen von zentraler Bedeutung.“




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