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Danzer verliert FSC-Siegel

Das Holzlabel FSC distanziert sich von der Danzer Group

Von Andrea Cederquist, Greenpeace-Blog, 22.5.13

Der Forest Stewardship Council (FSC), hat sich von der Danzer Group distanziert. Diese Entscheidung erfolgt rund 18 Monate nachdem Greenpeace beim FSC International eine Klage gegen die Danzer Group eingereicht hatte. Die Tochtergesellschaft Siforco hatte sich an Gewalttaten von Militär und Sicherheitskräften gegen Dorfbewohner der Waldgemeinde Yalisika im Norden der Demokratischen Republik Kongo beteiligt.

Vor rund einem Monat reichten in Deutschland die Menschenrechtsorganisationen ECCHR und Global Witness ebenfalls Strafanzeige zum gleichen Fall bei der Staatsanwaltschaft Tübingen ein -gegen einen leitenden Mitarbeiter und deutschen Staatsangehörigen der Danzer Group.

Der FSC zeigt mit diesem Beschluss, dass die ethischen Richtlinien für FSC zertifzierte Unternehmen nicht nur auf dem Papier bestehen. Ein solche Entscheidung ist wichtig für die Glaubwürdigkeit des FSC-Labels.

Im nächsten Jahr feiert der FSC sein 20-jähriges Bestehen. Das nehmen wir zum Anlass in diesem Jahr die Entwicklungen der FSC-Zertifizierung näher unter die Lupe nehmen. Hierzu werden wir vierteljährliche Berichte veröffentlichen, um unsere Kritik der letzten Jahre nachvollziehbar zu machen. Zusätzlich wollen wir die Risiken, in denen sich der FSC bewegt, klar benennen. Mit dem Beschluss zeigt der FSC, dass er nicht mit Unternehmen in Verbindung gebracht werden will, die in schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verwickelt sind.

Der Fall zeigt jedoch, dass der FSC dringend Sicherheitsvorkehrungen (preconditions & safeguards) für Holzzertifizierung in Hochrisikogebieten einführen muss. Hochrisikogebiete zeichen sich durch ein hohes Maß an Korruption, fehlende Rechtssicherheit und -umsetzung sowie eine schwache und unterdrückte Zivilgesellschaft aus.

Der Entscheid bedeutet, dass alle Waldbewirtschaftungs- und “Chain-of-Custody”-Zertifikate der Danzer Group weltweit für eine Mindestdauer von einem Jahr widerrufen werden müssen. Der Konzern kann die FSC-Lizenz und damit Zertifizierungen ihres Holzeinschlages und der Holzlieferkette nur unter strengen Auflagen zurückerhalten.




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