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Illegales Holz aus Brasilien

Illegaler Holzexport boomt

Illegal gerodetes Amazonasholz aus Brasilien wird mit gefälschten Papieren weltweit importiert und verkauft - auch nach Deutschland

Von Hannah Radke, Greenpeace-Online, 15.5.14

Illegaler Holzeinschlag ist der erste Schritt zu flächendeckender Urwaldabholzung. Durch die Abholzung folgen viele ökologische und soziale Probleme. Wertvolle Regenwälder werden zerstört, Tiere und Pflanzen vertrieben.

Trotzdem boomt das Geschäft mit illegalem Holz: Im brasilianischen Bundesstaat Pará kommen schätzungsweise 78 Prozent des Holzes aus illegaler Rodung. Das zeigen neue Greenpeace Recherchen, die auch Handelsverbindungen nach Deutschland nachweisen, bei denen Holz aus diesen Regionen von deutschen Firmen importiert wurde.

Betrug im großen Stil

Auch namenhafte Projekte wie die Brooklyn Bridge in den USA, das World Trade Center in Genf oder die Nationalbibliothek in Paris sind betroffen: Holz in diesen Gebäuden stammt ebenfalls aus dem brasilianischen Amazonas.

Dabei ist nach dem neuem Holzhandelssicherungsgesetz der Import von illegalen Hölzern nach Deutschland strafbar. In der Praxis scheint dies die Holzbranche aber wenig zu kümmern, das machen die Greenpeace Recherchen deutlich: „Unsere Nachforschungen zeigen, dass Holz, das aus brasilianischen Amazonasgebieten kommt und in Europa und Amerika verkauft wird, nicht zu trauen ist,“ sagt Jannes Stoppel, Waldexperte bei Greenpeace.

Die illegalen Hölzer werden mit gefälschten Papieren ausstaffiert und in die ganze Welt verkauft. Hauptabnehmer sind Europa und USA - zweidrittel landen bei amerikanischen und europäischen Zwischenhändlern. Die Gegenseitige Kontrolle der Länder, die eigentlich die Legalität der Produkte gewährleisten sollte, wird schamlos ausgenutzt.

Behörden müssen handeln

Um den illegalen Geschäften ein Ende zu machen, fordert Greenpeace die zuständige Behörde, das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung, auf, zu ermitteln. Außerdem müssen die deutschen Holzhändler vor dem Kauf von Produkten aus den genannten brasilianischen Regionen gewarnt werden und selber Vorsichtsmaßnahmen treffen, diese Hölzer nicht im Sortiment zu führen. Nur durch effiziente Kontrollen und eine scharfe Umsetzung durch die Behörden können die mühsam durchgesetzten Gesetze auch ihre Wirkung entfalten und den Handel mit illegalem Holz aus Urwaldzerstörung endlich beenden.




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