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Aktuell

Appell zu schwedischen Urwäldern

Internationaler Appell zum Schutz der schwedischen Ur- und Naturwälder

Deutschland ist als Hauptabnehmer von schwedischem Zellstoff und Papier mitverantwortlich für die Waldzerstörung

ROBIN WOOD Pressemitteilung, 18.2.20

„Krise im schwedischen Wald – Handeln Sie jetzt!“ – Rund 30 Wissenschaftler*innen sowie 70 NGOs, darunter ROBIN WOOD, fordern heute in einem gemeinsamen internationalen Appell den konsequenten Schutz der schwedischen Ur- und Naturwälder. Die Unterzeichner*innen positionieren sich damit deutlich gegen aktuelle Pläne der schwedischen Forstbehörde, die eine Intensivierung des Holzeinschlags und weitere umweltschädliche Maßnahmen vorsehen. Bereits ab Ende diesen Jahres sollen für die Abholzung geplante Wälder nicht mehr auf den Status als sogenannte Woodland Key-Habitate geprüft werden. Ein Woodland Key-Habitat ist ein Waldareal, das von großer Bedeutung für Flora und Fauna ist. Es beherbergt oft gefährdete und seltene Arten.

„Die Abholzung schutzwürdiger Wälder im großen Stil zu erlauben, wäre eine katastrophale Maßnahme, die sämtliche Artenschutz- und Klimaschutzziele untergräbt“, sagt Angelika Krumm, Papierexpertin von ROBIN WOOD. „Eine Regierungspolitik, die nur die Profite der Holzwirtschaft bedient, verspielt unsere Zukunft.“

Deutschland trägt für die rasante Abholzung schwedischer Ur- und Naturwälder eine große Mitverantwortung, denn Deutschland importiert in großem Stil aus Schweden: In 2017 waren es rund 600.000 Tonnen Zellstoff und über zwei Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe – mehr als aus jedem anderen Land.

Zugleich gehen die Deutschen sehr verschwenderisch mit dem wertvollen Rohstoff um. 2017 lag hierzulande der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier bei 250 Kilogramm. Deutschland belegte damit einen unrühmlichen Spitzenplatz; weltweit konsumierten nur Belgien/Luxemburg mehr.

„Wir müssen die Verschwendung von Holz und Papier stoppen, um die ökologisch besonders wertvollen Ur- und Naturwälder zu retten. Sie sind unsere Versicherung im Kampf gegen Artensterben und Klimawandel“, fordert Angelika Krumm.




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